Winterreifen wechseln

Winterreifen wechseln

Auch in diesem Jahr steht für alle Autofahrer das Wechseln der Winterreifen wieder an. Egal, ob Sie die Reifen an Ihrem Pkw selbst wechseln oder dies lieber vom erfahrenen Fachmann durchführen lassen – wir haben jede Menge Wissenswertes und Tipps für Sie rund um das Wechseln der Winterreifen, der Nutzung von Schneeketten, der Winterreifenpflicht und vieles mehr. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Sie ab sofort ohne viel Aufwand und Stress Ihre Winterreifen wechseln lassen können.

Wozu Winterreifen wechseln?

Winterreifen sind in vielen, vor allem eher nördlich gelegenen Ländern Pflicht. Der Grund dafür ist die Sicherheit beim Fahren. Sommerreifen verfügen nicht über das passende Profil, um auch bei Glätte und bei Schneefall stets die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Besonders bei kurvigen Strecken steigt auch bei einer sehr vorsichtigen Fahrweise das Risiko, ins Schleudern zu geraten und damit sich, Beifahrer und andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden, rapide an.

Der Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen

Was einen Winterreifen von einem Sommer- oder Allwetterreifen unterscheidet, ist vor allem sein Profil. Dieses ist bei Winterreifen durch Lamellen gekennzeichnet. Das sind kleine Profileinschnitte in der Reifenoberfläche. Sie gewährleisten eine Verzahnung mit Eis und Schnee und sorgen damit für mehr Sicherheit. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe für Winterreifen liegt bei 4mm, die für Sommerreifen hingegen nur bei 1,6mm.

Ein weiterer entscheidender Unterschied ist die Gummierung. Winterreifen haben eine Gummierung aus einem weichen Gummigemisch. Dabei gibt der hohe Anteil an Kautschuk dem Reifen eine sehr gute thermoelastische Eigenschaft bei niedrigen Temperaturen. Reifen für die warme Jahreszeit hingegen besitzen eine harte Gummierung, da sie extremeren Temperaturen ausgesetzt sind.

Winterreifenpflicht in Deutschland und Europa

Eine Verpflichtung dazu, mit Winterreifen zu fahren, gibt es in vielen Ländern in Europa – so auch in Deutschland. Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, wo in Europa die Winterreifenpflicht besteht, wo sie situativ bedingt ist und wie die Winterreifenpflicht in Deutschland geregelt ist.

Winterreifenpflicht in Deutschland

In Deutschland besteht seit 2010 eine situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass Winterreifen nur unter bestimmten Bedingungen auf der Straße verpflichtend sind. Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch Eis- oder Reifglätte greift diese Pflicht.

Im § 2 Absatz 3a StVO heißt es entsprechend:

Der Führer eines Kraftfahrzeuges darf dies bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eisglätte oder Reifglätte nur fahren, wenn alle Räder mit Reifen ausgerüstet sind, die unbeschadet den allgemeinen Anforderungen an die Bereifung […] genügen.

Das Bußgeld für die Fahrt ohne Winterreifen beträgt mindestens 60 € und erhöht sich auf bis zu 120 € bei einem Unfall. In jedem Fall gibt es einen Punkt in Flensburg. Kommt es zu einer Behinderung des Verkehrs, beträgt die Geldbuße 80 €. Im Falle einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer sind es 100 € . Wen Sie als Fahrzeughalter zugelassen oder angeordnet haben, dass das Fahrzeug ohne Winterreifen gefahren wird, sind 75 € Bußgeld fällig.

Und in Europa?

Wie sieht es in anderen Ländern bezüglich der Winterreifenpflicht aus? Hier kommt der Überblick.

Land
Winterreifenpflicht
Situative Winterreifenpflicht
(bei winterlichen Straßenbedingungen)
Keine Winterreifenpflicht
Deutschland  
Finnland  
Schweden 
Norwegen  
Island  
Dänemark   
Österreich  
Schweiz  
Tschechien  
Slowenien  
Litauen  
Lettland  
Estland  
Italien  
Frankreich  
Spanien  
Portugal  
Niederland  
Polen  
Russland  

Wie alt dürfen Winterreifen sein?

Wie bei vielen anderen Autoteilen lässt auch bei Winterreifen die Funktion mit der Zeit langsam nach. Wann genau dies geschieht, ist stark abhängig vom Einsatz der Reifen und auch vom Hersteller. In der Regel büßen Winterreifen nach etwa sechs Jahren einen Teil ihrer Wintereigenschaften ein und sollten ab diesem Zeitpunkt immer wieder kontrolliert werden. Spätestens nach acht Jahren Nutzung müssen die Winterreifen durch neue ausgetauscht werden, da die Sicherheit nicht mehr unbedingt gegeben ist.

Wann ist es Zeit für den Wechsel auf Winterreifen?

Über den optimalen Zeitpunkt zum Winterreifen Wechseln lässt sich bekanntlich streiten. Eines steht jedoch fest: Spätestens, wenn es schneit oder sich auf den Fahrbahnen Eis bilden kann, sollte man als Autofahrer unbedingt nur noch mit den passenden Winterreifen unterwegs sein. Wann genau die Temperaturen so weit absinken, dass es zu Eis und Schnee kommen kann, ist von Jahr zu Jahr verschieden und lässt sich nur sehr schwer vorhersagen. Aus diesem Grund gibt es einige Faustregeln, die es Autofahrern leichter machen, den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel der Winterreifen zu finden. Eine der bekanntesten unter ihnen ist die O-bis-O-Regel. Sie besagt, dass Winterreifen ab Oktober zum Einsatz kommen und bis Ostern genutzt werden sollten. Eine andere Regel verweist auf den Buchstaben R – in den Monaten, die diesen Buchstaben enthalten, sind Winterreifen angemessen, also von September bis April. Tatsächlich müssen natürlich die aktuellen Wetterbedingungen des eigenen Standortes herangezogen werden für die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt, um die Winterreifen zu wechseln oder wechseln zu lassen. Wer plant, mit dem Auto in den Urlaub zu fahren oder aus beruflichen Gründen eine längere Strecke zu fahren, sollte sich vorab auch nach den Temperaturen am Zielort und auf der Strecke informieren und unter Umständen einen frühzeitigen Reifenwechsel einplanen. Besonders in alpinen Regionen kann schon früher im Jahr zu Schneefall kommen.

Der Anfang der Winterreifen

Der Winterreifen wurde in den 1930er Jahren in Finnland entwickelt. Er sollte den dortigen Fahrern helfen, sich auf Schnee reibungslos zu bewegen. Anfangs ging es vor allem um den Güterverkehr, der im Winter jedes Jahr wieder eine große Herausforderung für die Fahrer war. Als Erfinder des Winterreifens gilt der Finne Suomen Gummitehdas Osakeyhtiö, der Gründer des heutigen Reifenherstellers Nokian Tyres. Er entwickelte im Jahr 1934 das erste historische Winterreifenmodell, Kelirengas. Die neuen Reifen bissen sich im Gegensatz zu den herkömmlichen Reifen im Schnee fest, sorgten für mehr Sicherheit und ersetzten in kurzer Zeit auf vielen verschneiten Strecken Finnlands sogar die Reifenketten.

Schneeketten

Klassische Schneeketten sind eine praktische Fahrhilfe für Fahrzeuge auf schneebedeckten Straßen, die direkt auf den Reifen montiert werden.

Schneeketten verstärken den Grip und sorgen so auf schneebedeckten Fahrbahnen für noch mehr Sicherheit. Jedoch gibt es ein paar Besonderheiten, die bei deren Nutzung beachtet werden müssen. So beträgt zum Beispiel die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beim Fahren mit Schneeketten 50 Km/h. Außerdem dürfen sie nur unter bestimmten Bedingungen genutzt werden. Wir klären die Details.

Wann sollte man mit Schneeketten fahren?

Schneeketten dürfen nur auf geschlossenen Schneedecken verwendet werden, da sie – fährt man mit ihnen direkt auf Asphalt – die Fahrbahn schwer beschädigen können. Eine Schneekettenpflicht wird mit dem Verkehrszeichen 268 angekündigt. Das blaue Symbol zeigt einen Winterreifen mit einer Schneekette und kommt dort zum Einsatz, wo die Fahrbahn besonders von Schneefall betroffen ist. Dies ist in Deutschland besonders im Süden der Fall und auch in Österreich herrscht mitunter eine Schneekettenpflicht. Wer in dieser Region mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich deshalb vergewissern, dass er Schneeketten dabei hat, die ggf. zum Einsatz kommen können.

Schneeketten anlegen

So legen Sie die Schneeketten an:

  • Schritt 1: Breiten Sie die Schneekette vor dem Rad aus.
  • Schritt 2: Stecken Sie sie vorsichtig hinter dem Rad durch.
  • Schritt 3: Verschließen Sie zuerst die kurzen Ketten mit dem vorderen Verschluss.
  • Schritt 4
  • Schieben Sie die Kette anschließend so herum, dass sie gleichmäßig am Reifen aufliegt.
  • Schritt 5: Legen Sie nun die lange Spannkette in das Kettenschloss und ziehen Sie diese fest bis die Schneekette dicht am Reifen anliegt.
  • Schritt 6: Danach die Spannkette einhaken.
  • Schritt 7: Nach einer kurzen Strecke den Sitz der Schneekette kontrollieren und erst dann weiter fahren.

Die Kette sollte nicht zu locker sitzen, da dann lose Teile am Pkw anschlagen und Schäden an Bremsleitungen, den ABS-Sensoren oder der Radaufhängung verursachen könnten. Ist die Schneekette zu fest gespannt, besteht das Risiko, dass sie reißt. Auch das kann unter Umständen das Auto beschädigen.

Tipp: Legen Sie die Schneeketten im Trockenen an, wenn Sie wissen, dass Sie auf einer Strecke unterwegs sein werden, auf der Sie sie benötigen. Das Montieren unter Schneefall birgt ein höheres Risiko für Fehler und ist unangenehm. Ob auf einer Strecke Schneekettenpflicht besteht, können Sie über den ADAC oder Ihren Routenplaner erfahren. Ist dies nicht möglich, entfernen Sie vor der Montage den Schnee rund um die Reifenaufstandsfläche, damit die Schneeketten und Verschlusselemente möglichst sauber bleiben

Schneesocken

Bei Schneesocken handelt es sich um einen Radüberzug aus Stoff – meistens Polyester, der als Antriebshilfe und Alternative zu den Schneeketten dient. Schneesocken sind kompakter als Schneeketten und leichter zu montieren. Auch mit ihnen beträgt die gesetzlich erlaubte Höchstgeschwindigkeit 50 Km/h.

Die Schneesocken wurden in Norwegen erfunden und funktionieren durch den sogenannten trockenen Friktion- Effekt. Dabei wird das Wasser auf der Oberfläche Eises absorbiert und abgeführt. So wird ein direkter Kontakt mit dem Textil auf dem Eis ermöglicht. In Kombination mit einer elektrostatischen Ladung wird eine bessere Haftung des Reifens ermöglicht.

Wo Winterreifen wechseln lassen?

Wer seine Winterreifen nicht selbst wechseln möchte, weil ihm die Fachkenntnis, das spezielle Werkzeug oder die Erfahrung dazu fehlt, lässt dies meistens in der Werkstatt durchführen. Doch damit sind einige Unannehmlichkeiten und Aufwand verbunden. Sie müssen frühzeitig daran denken, einen Termin zu vereinbaren, da die Termine in dem Zeitraum, in dem Reifenwechsel anstehen, sehr begehrt sind. Viele ergattern dementsprechend nur noch einen Zeitpunkt, der schwer in den Alltag zu integrieren ist. Die Fahrt in die Werkstatt gestaltet sich dann stressig, weil noch ein Meeting ansteht, die Kinder abgeholt werden müssen oder etwas anderes ansteht. Auch die Wartezeiten in der Werkstatt kosten Zeit und sind oft kräftezehrend. Doch das alles muss nicht sein.

Winterreifenwechsel schnell und unkompliziert mit dem mobilen Reifenservice

Mit dem mobilen Reifenservice kommt der Reifenwechsel zu Ihnen. Wir passen uns Ihren Terminen an und erledigen den Winterreifenwechsel während Sie weiter arbeiten oder sich entspannen. Ob bei Ihnen Zuhause oder an der Arbeitsstelle – Sie teilen uns einfach mit, wann und wo es für Sie am besten passt und wir kümmern uns um den Rest. Auch das Einlagern der Reifen bis zum nächsten Wechsel übernehmen wir gern für Sie.

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